Die Eigenkapitalquote, kurz EK-Quote, ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die in der Jahresabschlussanalyse Auskunft über die Vermögenslage eines Unternehmens gibt. Sie steht im Gegensatz zur Fremdkapitalquote, beide Kennzahlen beschreiben die Kapitalstruktur des Unternehmens und sind ein Indikator für dessen unternehmerische Lage. Eine Regel in der Betriebswirtschaftslehre besagt: Je höher die Eigenkapitalquote, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen Krisen und negativen Konjunkturentwicklungen gewachsen ist. Die Entwicklung der EK-Quoten deutscher mittelständischer Unternehmen von 2005 bis 2013 zeigt, dass diese durchschnittlich bei 22,5 % liegt, mit zunehmender Tendenz.
Kennzahlen wie die Eigenkapitalquote ermöglichen dem Unternehmen, einen Vergleich mit den Jahresabschlüssen der zwei Vorjahre zu ziehen oder sich mit anderen Unternehmen zu vergleichen. Dennoch sind bei einem Vergleich auch immer die Branchenunterschiede zu berücksichtigen. Traditionell haben Unternehmen aus zyklischen Branchen eine höhere EK-Quote als Betriebe aus anderen Branchen.
Bei einer Kapitalgesellschaft (nach § 266 Abs. 3 A. HGB) umfasst das Eigenkapital das gezeichnete Kapital, Kapital- und Gewinnrücklagen, Gewinn- und Verlustvortrag sowie den Jahresüberschuss und -fehlbetrag. Das Gesamtkapital entspricht der Bilanzsumme. Das Eigenkapital einer Kapitalgesellschaft bildet die Haftungsmasse der Gesellschafter gegenüber den Gläubigern. Dabei ist zu beachten, dass je höher der Eigenkapitalanteil ist, desto niedriger kann das Gläubigerrisiko eingestuft werden. Darunter ist zu verstehen, dass die Forderungen der Gesellschafter bei einer Insolvenz bzw. Auflösung des Unternehmens hinter den Forderungen der Fremdkapitalgeber (Banken, Lieferanten) stehen.
Bei der Berechnung der EK-Quote wird das Eigenkapital ins Verhältnis
zum
Gesamtkapital gestellt und in Prozent ausgedrückt.
Die Berechnung der bilanziellen Eigenkapitalquote basiert auf einer einfachen Gleichung:
Eigenkapitalquote = Eigenkapital / Gesamtkapital x 100
250.000 / 1.000.000 X 100 = 25 %
Die EK-Quote ist einer der relevantesten Indikatoren bei der Analyse der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens.
Um das jeweilige Unternehmen, das sich über Funding Circle für einen Kredit interessiert adäquat bewerten zu können, ziehen die Kreditexperten bei Funding Circle die Eigenkapitalquote heran. Demnach beeinflusst die EK-Quote das Rating des jeweiligen Betriebs, aber auch die durch den Kreditnehmer zu zahlenden Zinsen. Neben der EK-Quote ziehen unsere Kreditanalysten bei der Bonitätsprüfung auch noch viele weitere quantitative sowie qualitative Faktoren in Betracht.
Für Funding Circle-Anleger spielt die Eigenkapitalquote ebenfalls eine wichtige Rolle, denn sie hilft bei der individuellen Finanzierungsentscheidung eines Kreditprojekts und der Zuordnung zu einer Risikoklasse.
Eine gute EK-Quote lässt sich nicht pauschal festlegen. Von Branche zu Branche gibt es bestimmte Standards, die Anlegern bei der Investitionsentscheidung Orientierung bieten. Prinzipiell gilt: Je geringer die Anlagenintensität einer Branche, desto weniger Eigenkapital ist erforderlich