Der Überbrückungskredit ist ein Kredit, der zur Deckung vorübergehend auftretenden Geldbedarfs(Überbrückungsfinanzierung) in Anspruch genommen wird. Der Überbrückungskredit wird von den Banken in der Regel als Kontokorrentkredit gewährt, d.h. ein Kreditrahmen für eine bestimmte Laufzeit, der variabel in Anspruch genommen werden kann.
Der Überbrückungskredit dient z.B. der Auftragsvorfinanzierung. Zwischen Materialeinkauf, Produktion, Lieferung bis zum tatsächlichen Zahlungseingang liegen in der Regel mehrere Monate. In diesem Zeitraum müssen die im Unternehmen anfallenden Kosten vorfinanziert werden. Es besteht daher kurzfristig ein erhöhter Liquiditätsbedarf, wobei jedoch zu erwarten ist, dass dieser aus zukünftigen Rückflüssen mit Abschluss des Projektes bzw. des Auftrages wieder gedeckt ist.
Ein weiteres typisches Beispiel für den Überbrückungskredit ist der Saisonkredit. Ein Handelsunternehmen hat seine größten Umsätze im Weihnachtsgeschäft. Kurzfristig vor Saisonbeginn müssen die Lager gefüllt werden und es entsteht ein hoher Liquiditätsbedarf, welcher mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Weihnachtsware wieder zurückgeführt wird.
Eine Art des Überbrückungskredites ist auch der kurzfristige Zwischenkredit, der zur vorläufigen Vorfinanzierung eines bereits zugesagten langfristigen Kredits oder anderer Geldzuflüsse gegeben wird (z.B. Zwischenfinanzierung von erwarteten Steuerrückzahlungen, von Fördermitteln, Anschlussfinanzierungen, Rückzahlungen durch Anlageverkäufe, Finanzierung des Grundstücksankaufs im Immobiliengeschäft).